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Zeckenübertragende Krankheiten

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Erreger und Übertragung

Zecken (gemeiner Holzbock) leben vor allem in Laubwäldern mit üppigem Unterholz und kommen in der ganzen Schweiz bis auf einer Höhe von zirka 1500 m über Meer vor. Sie ernähren sich von Tier- und Menschenblut und können beim Stechen verschiedene Krankheitserreger übertragen. Neben Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME  verursachen diese, wenn auch viel seltener, vor allem Ehrlichiosen und Rickettsiosen. Während FSME durch ein Virus ausgelöst wird, werden die anderen drei Krankheiten durch Bakterien verursacht. Bei den Ehrlichien- und Rickettsien-Bakterien gibt es mehrere Gruppen, die verschiedene Krankheitsbilder hervorrufen.

Krankheitsbild
Je nach Erreger sind auch die Krankheitsbilder ganz unterschiedlich: vom symptomlosen Verlauf bis zu schweren fieberhaften Erkrankungen ist alles möglich. Tritt einige Tage nach einem Zeckenstich Fieber oder an der Stichstelle eine grössere Rötung auf, sollte zur Abklärung ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

Verbreitung und Häufigkeit
Zecken kommen weltweit vor. Je nach Art werden verschiedene Krankheiten übertragen. In der Schweiz sind FSME mit 100-250 Fällen und Lyme-Borreliose mit etwa 3'000 Fällen pro Jahr die häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten. Ehrlichiosen und Rickettsiosen sind selten.

Vorbeugung
Zur Vorbeugung gegen von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung FSME steht eine sichere und gut wirksame Impfung zur Verfügung. Hingegen gibt es gegen Lyme-Borreliose keine Impfung.

Schutz vor einem Zeckenstich bieten gut abschliessende Kleidung, Schutzmittel, die auf die Haut und die Kleidung aufgetragen werden, oder generell das Meiden von Unterholz. Da Zeckenstiche oft nicht bemerkt werden, sollten nach einem Aufenthalt im Unterholz Körper und Kleidung auf Zecken untersucht werden. Das Tragen heller Kleidung erleichtert dabei die Zeckensuche. Haustiere (z.B. Hunde, Katzen oder Pferde) sollten ebenfalls auf Zecken abgesucht werden. Gefundene Zecken möglichst schnell entfernen, am besten durch Fassen mit einer feinen Pinzette direkt über der Haut und kontinuierlichen Zug. Danach die Stichstelle desinfizieren. Bei Fieber oder anderen Symptomen nach einem Zeckenstich sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. (Quelle: Bundesamt für Gesundheit BFS)